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Geschichte

Wir über uns

Anlässlich des Wehrbaues in Graz für den Liebenau-Gössendorf-Mühlgang errichtete der spätere Kommerzialrat Franz Purkarthofer im Jahr 1907, im Alter von nur 20 Jahren, ein Wasserkraft-Elektrizitätswerk in Fernitz, im Süden von Graz, und versorgte mit diesem das gesamte Gemeindegebiet mit elektrischer Energie. Durch die zu geringe Wasserführung des Kanals wurde im darauf folgenden Jahr eine Dampfmaschine installiert und in Betrieb genommen. Man bediente sich eines Dampflokomobils als Antriebsmaschine dessen Beheizung mit Holz erfolgte. Für die günstige Stromerzeugung wurde das Abfallholz eines Sägewerkes als Brennstoff genutzt. Im Jahr 1910 elektrifizierte man auch die Gemeinde Hausmannstätten.

Katastrophenhochwasser

Nach einem Katastrophenhochwasser, welches im Jahr 1911 das Einlaufbauwerk des Kanals vernichtete und damit die Wasserkraftanlage stilllegte, erfolgte der Bau eines eigenen Wasserkanals.

Die Stromversorgung konnte nur notdürftig über das Dampflokomobil aufrechterhalten werden. Dieser neue Kanal wurde im Jahr 1912 in Betrieb genommen und existiert auch heute noch.

Nach der Erneuerung der Turbinenanlage, als Ersatz des bisherigen Wasserrades, im Jahr 1913 konnte das Versorgungsgebiet noch erweitert werden.
Im Zuge der Elektrifizierung der Gemeinden Gössendorf, Thondorf, Berndorf, Mellach und Gnaning kam auch die Umstellung vom Gleich- auf den Drehstrombetrieb im Jahr 1919, damit folgte man dem Trend der damaligen Zeit.

Bis zum Jahr 1927 genügten die eigenen Stromerzeugungsanlagen um den Bedarf der Abnehmer zu decken. Er stieg aber so stark an, dass man Fremdenergie zukaufen musste.

Zu Beginn des zweiten Weltkrieges, zwischen 1939 und 1941, wurde das Dampflokomobil durch eine stationäre Dampfmaschine mit einem größeren Generator ersetzt, sodass vorerst eine ausreichende Energiereserve vorhanden war.

Weiterer Ausbau 1954

Im Jahre 1954 entschloss man sich zum weiteren Ausbau der Wasserkraftanlage. Es entstand ein neues Krafthaus, in dem eine Francis-Diagonal Turbine von rund 165kW Leistung einen Drehstromgenerator von 200kVA antreibt.

Mittels eines Zwischengetriebes wird die Turbinendrehzahl von 31Upm auf die Generatordrehzahl von 750Upm übersetzt. Das nutzbare Gefälle liegt bei 3,0m, die Ausbauwassermenge bei 6,7m³ pro Sekunde.

Nach Stilllegung der alten Turbinenanlage und der Dampfmaschine wurde im Jahr 1957 ein Diesel-Gasmotoraggregat aufgestellt. Die Antriebmaschine hat eine Leistung von 136kW abgegeben, der Generator hatte eine Klemmenleistung von 125kVA. In einer Holzvergasungsanlage wurde Holzgas erzeugt. Der Motor wurde mit Dieselkraftstoff gestartet und dann auf Gasbetrieb umgestellt. Heute sind diese natürlich stillgelegt, stehen aber als Ausstellungsobjekte noch im Werk.

Heute

Mittlerweile umfasst der Versorgungsbereich des E-Werk Fernitz knapp 55 km² und fünf Gemeinden, mit ca. 16.400 Einwohnern.

In diesem Gebiet werden rund 9.000 Haushalte und Betriebe mit Strom versorgt. Neben der Eigenerzeugung von zirka 110kW besteht noch ein weiteres Kleinwasserkraftwerk im Verlauf des Mühlganges, die sogenannte Kortschakmühle, die ebenfalls zirka 80-90kW in das Netz einspeist. Außerdem speist auch das Murkraftwerk KW Gössendorf bis zu 19MW in unser Netz ein. Als Notstromversorgungen oder in extremen Spitzenlastzeiten stehen auch mehrere Notstromaggregate zur Verfügung. So ist es möglich, zusätzlich 80kW mit dem im Werk eingebauten sowie bis zu 200kW an elektrischer Energie mit den mobilen Aggregaten, zu erzeugen.
Zurzeit betreibt das E-Werk Fernitz rund 160 20kV-Umspannstationen. Die gesamte installierte Trafoleistung beträgt ca. 40.000kVA. Die Systemlänge der Kabel- und Freileitungen liegt bei ca. 800km.

Zur Steuerung, der bei den Kunden installierten Geräten, wird eine Tonfrequenz-Rundsteueranlage betrieben, welche es ermöglicht, Tarifumschaltungen und auch andere Steuerungsvorgänge (Straßenbeleuchtung, etc.) durchzuführen.
Die Schutz-, Schalt- und Steuerungsgeräte des Hoch- und Mittelspannungsnetzes sind über Lichtwellenleiter miteinander und mit der Zentrale in Fernitz-Mellach verbunden. Von dort erfolgt die Überwachung und Bedienung.

Der Name Purkarthofer steht seit 1977 auch im Bereich Elektroinstallation für Kompetenz sowie Zufriedenheit der Kunden. Ausgehend von der Planung und Beratung im Schwach- und Starkstrombereich, reicht die Palette der angebotenen Leistungen noch darüber hinaus: Wir sind ein zuverlässiger Partner bei Hausanschluss und Elektro-Installation von Ein- und Mehrfamilienhäusern; aber auch bei Blitzschutzanlagenbau, Lieferung, Montage und Inbetriebnahme von Elektro-Komplettsystemen für den öffentlichen Bereich, im Gewerbe-, Industrie- und mehrgeschossigen Wohnbau, sowie strukturierte Verkabelung wie EDV-Netzwerke.